Methoden der Bildungsforschung

Neue Publikation zu Interaktionseffekten von Lese- und Problemlösekompetenz beim Digitalen Lesen

23.06.2025|16:18 Uhr

Für geübte Leser sind Leseaufgaben im Digitalen Raum lediglich (Routine-) Aufgaben. Für schwache Leser stellen sie im Wortsinn ein Problem dar: Das zeigen wir in einer neuen Publikation im Journal Learning and Individual Differences. Die Studie unterstreicht die zentrale Bedeutung von Lesekompetenz im Digitalzeitalter.

In einer neuen Publikation im Journal Learning and Individual Differences (Open Access: https://doi.org/10.1016/j.lindif.2025.102745) zeigen Johannes Naumann, Liene Brandhuber (PH Karlsruhe), Frank Goldhammer (DIPF), Beate Eichmann (DIPF) und Samuel Greiff (TU München), dass Digitale Leseaufgaben, die das selbstständige Auffinden, Bewerten, Auswählen und Sequenzieren von Texten ("Navigation") erfordern, für schwache Leser*innen "Probleme" darstellen. Probleme in diesem Sinne bezeichnen Situationen, bei denen eine Diskrepanz zwischen einem Ist- und einem Sollzustand besteht, für deren Überbrückung keine Routine vorhanden ist. Entsprechend sagt die individuelle Problemlösekompetenz Navigation und Leistung beim Digitalen Lesen umso stärker vorher, je schwächer die Lesekompetenz einer Person ausgeprägt ist. Diese Ergebnisse unterstreichen die zentrale Bedeutung von Lesekompetenz im Digitalzeitalter - aber auch die Bedeutung flexibler Problemlösekompetenzen.